Aber wir haben sie erwischt. Die Weiselzellen haben uns informiert. Sie sind tatsächlich geschwärmt! Mit Leitern und Schubkarren, in denen unsere Hüte und die Schwarmkiste bereitlagen, sind wir durchs Dorf zum Lindenbaum gezogen, eigentlich ein unattraktiver Ort, wo nebenan die Autos vorbeifahren. Dort haben sie sich hoch oben niedergelassen. Ich gestehe, es ist nicht gleich beim ersten Versuch gelungen, die Königin war noch im Baum. Es war schon Abend, und die "gepflückten" Bienen sind wieder zurück zu den anderen. Am nächsten Morgen haben sie uns den Gefallen getan und sind einen Ast weiter runter übersiedelt. Willkommen, neues Volk in unserem Garten! Es geht ihnen gut, sie bauen mit unvorstellbarer Geschwindigkeit ihre Waben, und mittlerweile haben wir schon Brut gesehen. Das ist deshalb möglich, weil ja die alte Königin mit einem Teil des Volkes ausgezogen ist. Und diese Königin ist befruchtet, während die neue, also die zurückgebliebene, erst den Hochzeitsflug überstehen muss. Sie fliegt nur einmal in ihrem Leben, aber dann gleich in 3.000 Meter Höhe, wo sie die Drohnen trifft. Ein ziemlich anstrengendes Rendezvous, das ihr für die nächsten Jahre die Möglichkeit gibt, abertausende Eier in die Wachszellen zu legen.
Im Juni ist es besonders wichtig, die Bienenvölker regelmäßig auf Schwarmstimmung zu überprüfen, da diese Zeit der Höhepunkt der Schwarmaktivität ist. Schwärme sind ein natürlicher Vermehrungsprozess der Bienen, bei dem ein Teil des Volkes mit der alten Königin auszieht, um eine neue Kolonie zu gründen. Für Imker:innen bedeutet dies, dass sie wachsam sein müssen, um ihre Völker zusammenzuhalten und die Schwärme rechtzeitig einzufangen. Zudem ist der Juni eine Zeit intensiven Nektarflusses, was bedeutet, dass die Bienen fleißig Honig sammeln und die Imker:innen die Honigräume regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls erweitern müssen.