Im April erwacht das Bienenvolk vollständig zum Leben, und die Aktivität im Stock nimmt spürbar zu. Die Brut wächst, die Königin legt täglich große Mengen an Eiern, und draußen beginnt die Natur in voller Pracht zu blühen. Damit steigt nicht nur der Bedarf an Nektar und Pollen, sondern auch der Wasserbedarf der Bienen erheblich.
Wasser ist für Bienen im Frühjahr aus mehreren Gründen unverzichtbar. Zum einen benötigen sie es zur Aufzucht der Brut: Um die jungen Larven optimal zu versorgen, wird eine eiweißreiche Nahrung aus Pollen und Wasser angerührt. Ohne ausreichend Wasser können die Ammenbienen diese wichtige Futtermischung nicht herstellen.
Zum anderen wird Wasser auch zur Klimatisierung im Bienenstock genutzt. Gerade im Frühling, wenn die Brutflächen größer werden, muss die Temperatur in der Brut auf konstant etwa 35 Grad Celsius gehalten werden. Ist es draußen warm, verteilen die Bienen winzige Wassertröpfchen im Stock und erzeugen durch Flügelschlagen Luftzirkulation – ähnlich wie eine natürliche Klimaanlage. So verhindern sie eine Überhitzung der empfindlichen Brut.
Imker achten im Frühling daher besonders darauf, dass in der Nähe des Bienenstandes eine saubere Wasserquelle vorhanden ist – sei es ein Teich, eine Vogeltränke oder eine flache Wasserschale mit Steinen als Landehilfe. Denn ohne regelmäßige Wasserzufuhr kann sich ein stark wachsendes Volk nicht gesund entwickeln.
Zusätzlich ist es im April wichtig, die Bienenstöcke auf mögliche Schäden durch den Winter zu überprüfen und sicherzustellen, dass genügend Platz für die wachsende Population vorhanden ist. Ein gut gepflegter Bienenstock fördert die Gesundheit und Produktivität des Volkes.