Im Juli wird hier die zweite Honigernte im Jahr durchgeführt. Mit einem Auge auf den Kalender und dem anderen auf die Natur, denn wenn man zu spät dran ist, werden die Vorratskammern von den Bienen schon wieder geleert. Dieses Jahr war es besonders spannend, einen Termin zu finden, der für drei verschiedene Standorte passte. Diese lagen zwar luftlinie nur ein paar Kilometer auseinander, aber die Nektarquellen waren doch recht unterschiedlich. Der eine Standort lag eher zwischen Äckern am Stadtrand, ein weiterer zwischen Wald, Acker und Lindenallee und der dritte in einem Vorort neben einer Beerenobstplantage. Aber bei allen Umständen ist das auch der Grund, weshalb ich die Sommertracht so viel spannender finde als den Frühjahrshonig. Im Sommer sind Farbe und Geschmack von Standort zu Standort so unterschiedlich. Ja, der Honig ist auch kräftiger oder eigenwilliger im Geschmack, aber meiner Meinung nach eben charaktervoller und nicht so "langweilig". Ich freue mich immer sehr, wenn langjährige Rapshonigesser nach der Verkostung selbst begeistert feststellen, wie wundervoll und vielfältig der Sommer schmeckt.
Zusätzlich ist der Juli ein wichtiger Monat für die Imkerei, da die Bienen in dieser Zeit besonders aktiv sind und die Völker stark wachsen. Es ist auch die Zeit, in der Imker:innen darauf achten müssen, dass die Bienen genug Vorräte für den Winter sammeln können. Die Varroa-Milbe, ein bedeutender Schädling für Bienen, wird ebenfalls im Auge behalten, um rechtzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung zu ergreifen.