Die Mühen haben sich gelohnt
Im Juni ist der Bienenstock ein Ort voller Betriebsamkeit – das Volk hat seine volle Stärke erreicht, die Blütenvielfalt ist groß, und die Sammelbienen bringen täglich große Mengen an Nektar nach Hause. Für Imker ist jetzt die Hochsaison – und der richtige Zeitpunkt, um den ersten Honig des Jahres zu ernten.
Während die Bienen fleißig von Blüte zu Blüte fliegen, saugen sie Nektar auf und tragen ihn in den Stock. Dort wird er von den Stockbienen weiterverarbeitet: Sie fügen Enzyme hinzu, entziehen dem Nektar Wasser und lagern ihn in Wabenzellen ein. Ist der Wassergehalt niedrig genug – unter 18 Prozent – verschließen die Bienen die Zellen mit einer dünnen Wachsschicht. Der Honig ist nun reif und haltbar.
Für die Imker ist genau dieser Moment entscheidend: Nur verdeckelte Waben enthalten reifen Honig, der geerntet werden kann. Dazu werden die Honigräume sorgfältig kontrolliert, entnommene Waben entdeckelt und in einer Schleuder ausgepresst. Anschließend wird der Honig gesiebt, gerührt und in Gläser abgefüllt.
Die Honigernte ist für viele Imker der Höhepunkt der Saison – sie ist Lohn für die Pflege der Völker und zeigt, wie gut das Zusammenspiel zwischen Bienen, Natur und Mensch funktioniert. Gleichzeitig achten verantwortungsvolle Imker darauf, den Bienen stets genug eigenen Honig oder Futterreserven zu belassen, damit das Volk weiterhin stark und gesund bleibt.
Juni ist also nicht nur die Zeit des Genusses, sondern auch des Respekts vor der Leistung eines faszinierenden Insektenvolkes.
Zusätzlich ist es im Juni wichtig, auf Anzeichen von Schwarmtrieb zu achten. Wenn ein Bienenvolk zu groß wird, kann es sich teilen und schwärmen. Um dies zu verhindern, kontrollieren Imker regelmäßig die Völker und schaffen gegebenenfalls Platz durch das Erweitern der Beuten oder das Bilden von Ablegern. Dies sichert nicht nur die Honigproduktion, sondern auch die Gesundheit und Stabilität der Bienenvölker.