Honigernte
Die Honigsaison 2025 ist inzwischen zu Ende gegangen. Die enorme Hitze der vergangenen Tage hat für ein schnelles Abblühen der noch vorhandenen Pflanzen gesorgt. Dadurch sind die Nahrungsquellen der Bienen für zusätzlichen Honig erloschen. Was ist jetzt zu tun? Die Wirtschaftsvölker werden abgeerntet. Dabei muss jedoch die Futterversorgung der Jung- und Altvölker im Blick behalten werden. Ein Imker, der jetzt alle Waben mit Honig entnimmt, läuft Gefahr, dass sein Volk in Kürze verhungert, da die Anzahl der Bienen im Volk immer noch sehr hoch ist und damit auch der tägliche Futterbedarf.
Auch ist bei der Entnahme der Honigwaben große Sorgfalt geboten. Auslaufender Honig oder Beschädigungen der Honigwaben führen zwangsläufig zu Räuberei. Diese wird durch unvorsichtiges Arbeiten an den eigenen Bienen ausgelöst. Dabei werden Bienen aus anderen Völkern durch den Honig angelockt und versuchen, ins Volk zu gelangen, um diesen Honig zu „räubern“. Ist das vorhandene Volk schwach und die hungrigen Räuber in der Überzahl, wird innerhalb kürzester Zeit das komplette Volk mit seinen Honigvorräten ausgeräubert. Dann bleibt nicht einmal Futter übrig, um die eigene Brut zu versorgen. Das ausgeräuberte Volk stirbt dann aus Futtermangel.
Beim Abernten der Wirtschaftsvölker gilt die grundsätzliche Regel, dass der Honig unterhalb des Absperrgitters den Bienen gehört und dort belassen werden sollte. Dennoch besteht die Gefahr, dass die Völker nach der Wegnahme der Honigräume schnell an Futtermangel leiden können. Wer also jetzt den letzten Honig aus den Honigräumen erntet, muss die Futterversorgung bei jedem Einzelvolk im Blick behalten. Eine kurzfristige Erhaltungsfütterung bei den abgeernteten Wirtschaftsvölkern ist erforderlich. Dann werden die Bienen nicht nur nicht verhungern oder Bienenmasse verlieren, sondern auch weiterhin Brut aufziehen. Der geerntete Honig wird durch eine Zuckersirup-Masse ersetzt. Diese wird in den Abendstunden dem Volk zugeführt, da während dieser Zeit nur noch wenige Flugbienen von anderen Völkern unterwegs sind.
Zusätzlich ist es im Juli wichtig, die Bienenvölker auf Varroamilben zu kontrollieren. Diese Parasiten können den Bienen erheblich schaden und müssen rechtzeitig behandelt werden, um die Gesundheit der Völker zu gewährleisten. Eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls eine Behandlung sind entscheidend, um die Bienen stark und gesund in den Winter zu bringen.