Diesen Monat ernten wir unseren Frühlingsblütenhonig, den die Bienen von März bis Mai gesammelt haben. Bevor wir mit der Ernte beginnen, mache ich zunächst eine Qualitätsprobe. Wir entnehmen mehrere kleine Proben, um den Wassergehalt zu messen, der unter 18 % liegen sollte. Aktuell haben wir einen Wassergehalt von 16,4 % gemessen und können mit unserer Ernte beginnen.
Zunächst setzen wir einen Tag vorher eine sogenannte Bienenflucht ein. Diese soll bewirken, dass die Bienen aus dem Honigraum in den Brutraum wandern, damit wir am nächsten Tag ohne Stress die Honigräume zum Schleuderraum bringen können. Die Bienenflucht kann man sich wie eine Einbahnstraße vorstellen: Die Bienen können nicht mehr in den Honigraum zurück, aber vom Honigraum in den Brutraum. Sobald wir dies aufgesetzt haben, heißt es warten, und wir können am nächsten Tag mit der Ernte beginnen.
Am nächsten frühen Morgen setze ich die Honigräume ab und bringe sie zu meinem Schleuderraum, der schon vorbereitet auf uns wartet. Dort werden wir die Honigwaben entdeckeln und sie in die Schleuder platzieren. Jeder Schleuderdurchgang dauert etwa 5 Minuten, und der Honig wird aus den Waben gedrückt und fließt unten in den Sammelbehälter. Nach dem Schleudergang lassen wir den Honig in einen Honigeimer abfließen und sieben ihn, damit alle Fremdgegenstände, die nicht in den Honig gehören, herausgefiltert werden, z. B. Bienen, Pollenreste etc.
Zusätzlich ist es wichtig zu erwähnen, dass die Sommermonate eine entscheidende Zeit für die Bienengesundheit sind. In dieser Zeit achten wir besonders auf die Varroamilbe, einen der größten Schädlinge für Honigbienen. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls Behandlungen sind notwendig, um die Bienenvölker gesund zu halten und eine gute Honigernte zu gewährleisten.