Lagerung von Honig
Die Honigernte ist abgeschlossen und der Honig ist in sogenannte Hobbocks, das sind spezielle Eimer aus der Lebensmittelindustrie, abgefüllt. Diese Behälter werden mit einem Deckel luftdicht verschlossen, um zu verhindern, dass der Honig Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zieht.
Nahezu täglich wird der Honig kontrolliert, inwieweit eine Kristallisierung eingesetzt hat. Anhand von Farbe und Konsistenz erkennt ein erfahrener Imker, ob und wie oft der Honig gerührt werden muss. Das ist sehr zeitaufwendig, aber zwingend erforderlich, bevor der Honig ins Honigglas abgefüllt wird. Zudem sind Geschwindigkeit und Dauer des Rührens sehr wichtig.
Wird dies nicht gemacht, besteht je nach Honigsorte die Gefahr, dass der Honig hart wird und eine spätere Abfüllung ins Honigglas nahezu unmöglich wird. Dann wäre eine Erhitzung des Honigs erforderlich, was wiederum zu einer massiven Schädigung der Inhaltsstoffe des Honigs führen würde.
Auch ist während dieser Zeit die Lagerung der Hobbocks ein wichtiger Punkt. Der Honig muss trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Insbesondere Temperaturschwankungen und zu hohe Temperaturen beeinflussen den Kristallisationsprozess erheblich und zwar negativ. Die möglichst dauerhafte Temperatur sollte konstant bei ca. 15 Grad Celsius liegen. Ein Kellerraum ist dafür ideal. In einer Garage oder einem Gartenhaus kann das Wasser im Honig ggf. gefrieren. Ist der Lagerraum zu warm und wesentlich über 15 Grad, kann das Wasser im Honig eine Gärung auslösen.
Der Wassergehalt im Honig ist meist der entscheidende Faktor für die Haltbarkeit und die Reife eines Honigs. Je höher der Wassergehalt im Honig ist, umso eher können sich darin Hefepilze bilden und es beginnt zu gären. Deshalb ist von der EU-Honigverordnung hierfür ein gesetzlicher Grenzwert von 20 % festgesetzt (Ausnahme: Heidehonig). Das heißt, ein Honig, der zum Verzehr in einem Neutralglas vermarktet werden soll, darf einen Wassergehalt von höchstens 20 % aufweisen. Honige, die nahe an diesem Grenzwert liegen, können trotzdem zur Gärung neigen. Erst bei einem Wassergehalt von unter ca. 17,5 % ist man auf der sicheren Seite.
Sollte der Konsument von Honig feststellen, dass der Honig im Glas besonders „hart“ oder besonders „flüssig“ ist, dann hat im Vorfeld keine qualifizierte Bearbeitung stattgefunden. Persönlich sollte die Entscheidung getroffen werden, ob ein Plastikdeckel beim Honigglas ausreichend ist oder besser ein Metalldeckel mit integrierter Dichtung.
Sollte der Schraubverschluss unter spürbarem Druck stehen oder gar ein leises „Plopp“-Geräusch zu hören sein, dann hat der Gärungsprozess eingesetzt. Von einem Verzehr von „gegärtem“ Honig ist abzuraten, da sich das negativ auf die Gesundheit des Konsumenten auswirken kann.
Zusätzliche Information: Im September ist es auch wichtig, die Bienenstöcke auf den Winter vorzubereiten. Dazu gehört die Varroa-Behandlung, um die Bienenvölker vor der Varroamilbe zu schützen, sowie die Sicherstellung, dass die Bienen genügend Futtervorräte haben, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Ein gesundes und gut vorbereitetes Bienenvolk hat bessere Chancen, den Winter erfolgreich zu überstehen.