Ende Juni habe ich geerntet. Dafür sind einige Vorbereitungen notwendig. Ein bis zwei Tage vor der Ernte werden sogenannte Bienenfluchten zwischen Brut- und Honigraum eingesetzt. Das sind einseitige Sperren. Die Bienen kommen aus den Honigräumen in den Brutraum, aber nicht umgekehrt. Das erleichtert die Ernte enorm, da die Honigwaben mit weit weniger Bienen besetzt sind. Die in den Honigzargen verbliebenen Bienen blase ich mit einem Laubbläser aus den Honigzargen. Das finde ich bienenschonender, als alle Rähmchen abzukehren, und es geht auch wesentlich schneller.
Da ich selbst keinen Verarbeitungsraum mit Schleuder habe, miete ich diesen Raum bei einem Wiener Bienenfachgeschäft. Dort ist alles vorhanden, was man braucht: Entdeckelungstisch, Werkzeug und Honigschleuder. Und auch sehr praktisch: Die Grundreinigung nach dem Schleudern ist in den Mietkosten dabei. Heuer waren die Bienen sehr fleißig, ich hatte eine gute Ernte. Ist der Honig einmal in Kübel abgefüllt, wird er über zwei Wochen noch abgeschäumt, also die verbleibenden Schwebstoffe abgeschöpft. Danach läuft der Honig nochmal durch drei unterschiedlich feine Siebe, bis er in Gläser abgefüllt wird.
Im Juli ist es wichtig, die Bienenvölker auf Varroamilben zu kontrollieren und gegebenenfalls zu behandeln, da diese Parasiten den Bienen erheblichen Schaden zufügen können. Zudem sollte man darauf achten, dass die Bienen genügend Futterreserven haben, um gut durch den Sommer zu kommen. Die regelmäßige Kontrolle der Völker und das Sicherstellen einer guten Belüftung der Bienenstöcke sind ebenfalls entscheidend, um Krankheiten vorzubeugen.