Eine alte Imkerregel besagt, dass man die Honigräume ab der Kirschblüte aufsetzt. Dies war bisher immer etwa Anfang bis Mitte April der Fall. Durch den überdurchschnittlich warmen Frühling ist die Natur hier in Wien jedoch um 5-6 Wochen früher dran. Ich habe die Honigräume heuer am 19.03. aufgesetzt, und sie wurden auch gleich von den Bienen angenommen. "Angenommen" bedeutet, dass die Bienen die Räume zuerst begutachten, besiedeln, dann reinigen, kaputte Waben reparieren und schließlich mit Nektar bzw. Honig befüllen.
Kurze Erklärung: Ein Honigraum besteht aus einer Honigzarge, also dem Holzkasten, der auf den Brutraum aufgesetzt wird und in dem die Bienen den Nektar eintragen, zu Honig verarbeiten und lagern. Man sieht es auf den Fotos, das Holzteil oben. In so einer Honigzarge sind in meinem Fall (Zander-Flachzargen) 10 Honigrähmchen mit von den Bienen in den letzten Jahren ausgebauten, geleerten Honigwaben. Je nach Saison und Tracht werden bis zu drei Honigzargen auf ein Volk aufgesetzt, die dann etwa im Juli geerntet werden. Bei mir waren es bisher maximal 2 Honigzargen pro Volk pro Trachtsaison. Pro Honigzarge lagern im Bestfall bis zu 20 kg Honig. Zwischen Brutraum und Honigzargen kommt bei mir ein Absperrgitter, das die Königin daran hindert, in den Honigraum zu krabbeln und dort Eier zu legen. So sind Brut und Honig gut getrennt. Durch das Absperrgitter passen die Bienen, die Königin jedoch nicht, da sie größer und dicker als die Arbeiterbienen ist. Also, wenn es so weitergeht, wird das ein gutes Bienenjahr... :-)
Im März ist es auch wichtig, die Bienenstöcke auf mögliche Schäden durch den Winter zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Bienen ausreichend Futter haben, bis die Trachtpflanzen in voller Blüte stehen. Der warme Frühling kann dazu führen, dass die Bienen früher aktiv werden, was den Futterbedarf erhöht. Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf die Varroa-Milbe gelegt werden, da sie eine der größten Bedrohungen für Bienenvölker darstellt. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls Behandlungen sind entscheidend, um die Gesundheit der Bienen zu gewährleisten.