Nach dem Bienenjahr ist vor dem Bienenjahr
Im Winter denkt man nicht unbedingt an das Summen der Bienen auf den Wiesen und Feldern. Allerdings ist die Arbeit des Imkers eine Ganzjahresbeschäftigung. Nicht unbedingt bei den Bienenstöcken, aber es gibt genug Arbeit. Ich bin dabei, einen eigenen „Wachskreislauf“ aufzubauen. Bienen produzieren ja ihr eigenes Wachs. Wenn man die Bienen ganz alleine arbeiten lässt, dann bauen sie ihre Waben komplett selbst aus Wachs. Um ihnen hier etwas unter die Arme zu greifen, benötigt man Mittelwände – optisch so, wie man sie von gerollten Bienenwachskerzen kennt. Den Aufbau der Wabe und das Verdeckeln des Honigs machen die Bienen dann wieder selbst. Das heißt, wenn man mit der Imkerei anfängt, muss man solche Wachsmittelwände kaufen. Da gibt es verschiedene rückstandsfreie oder biozertifizierte Varianten usw. Natürlich bekommt man zu solchen gekauften Mittelwänden ein Zertifikat, dass sie gereinigt und desinfiziert wurden. Um aber autark zu sein, schaut man, dass man seinen eigenen Wachskreislauf aufbaut. Alte Waben, die schon dunkel sind, werden gesammelt und eingeschmolzen – über den Sommer hinweg im Solarschmelzer – ebenso Drohnenwaben und nach der Ernte auch das Entdeckelungswachs (das Wachs, hinter dem sich der gute Honig versteckt). Im Sommer hat man meistens keine Zeit und lagert die Wachsstücke einfach im Keller. Jetzt in der „ruhigen“ Zeit kommt man endlich dazu, diverse „Wachssammlungen“ einzuschmelzen, Reste herauszufiltern und dann an eine Firma zu schicken, die die Wachsblöcke in neue Mittelwände umarbeitet. Mit jedem Jahr sammelt man mehr Wachs zusammen und schafft es (hoffentlich), seinen eigenen Wachskreislauf aufzubauen.
Zusätzliche Information: Im Januar ist es wichtig, die Bienenstöcke regelmäßig auf Schäden durch Wind oder Tiere zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die Bienen gut geschützt sind. Auch wenn die Bienen im Winter in der Regel nicht fliegen, ist es entscheidend, dass sie genügend Futtervorräte haben, um bis zum Frühling durchzuhalten. Ein Blick auf die Vorräte und gegebenenfalls eine Futterergänzung kann notwendig sein, um das Überleben der Kolonie zu sichern.