Trotz des sehr durchwachsenen Wetters haben die Völker, die nicht geschwärmt sind, im April und Mai viel Nektar und Pollen eingetragen. Wenn, so wie heuer, oft kein Flugwetter herrscht, bleiben die Arbeitsbienen im Stock und fliegen weniger aus. Damit ihnen nicht langweilig wird und sie nicht auf die Idee kommen zu schwärmen, ist es gut, sie zu beschäftigen. Zum Beispiel, indem man ihren Raum erweitert, damit sie Waben bauen können. Aus dem Nektar machen die Bienen Honig, den Pollen brauchen sie als Futter für den Nachwuchs. Durch Beimischung von körpereigenen Enzymen im Honigmagen der Bienen wird der Nektar in Honig umgewandelt. Für ein 500-Gramm-Glas müssen die Arbeitsbienen etwa 40.000 Mal ausfliegen und etwa zwei Millionen Blüten anfliegen. Daher sollte man Honig als wertvolles Nahrungsmittel schätzen und beim Imker des Vertrauens kaufen und keinen ausländischen Supermarkthonig für ein paar wenige Euro.
Im Mai haben wir den Weltbienentag am 20.05. als Anlass genommen, die Schauimkerei im Augarten zu besuchen. Dort kann man verschiedene Arten der Bienenhaltung erleben. Auch interessant ist die imkerliche Geschichte des Augartens. Kaiserin Maria Theresia hat Mitte des 18. Jahrhunderts den slowenischen Imkermeister und Experten Anton Janscha nach Österreich geholt, der im Augarten auf kaiserlichen Erlass Bienen gezüchtet und an ihnen geforscht hat. Damals wurden auch einige Imkergesetze erlassen, die teilweise noch heute gelten. Auf der Karte in den Bildern sieht man einen Plan des Augartens aus dieser Zeit, in dem die "Bienen-Meister-Wohnung" eingezeichnet ist.
Im Mai beginnt auch die Zeit der Schwarmkontrolle, eine wichtige Aufgabe für Imker. Schwärme entstehen, wenn ein Teil des Bienenvolks mit der alten Königin den Stock verlässt, um eine neue Kolonie zu gründen. Dies kann zu einem Verlust von Arbeitsbienen führen und die Honigproduktion beeinträchtigen. Durch regelmäßige Kontrollen und das Erweitern des Raumes im Bienenstock kann das Schwärmen oft verhindert werden.